Herzgruppenreise zur Mandelblüte nach Mallorca

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11.02.2005 bis 25.02.2005

Bericht von: Ingrid und Konrad CHRIST, Roman und Katharina EICHHORN und Monika STEIGER

Im „Herzecho“, die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift des Landesverband für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen Rheinland-Pfalz e.V., war eine Reise zur Mandelblüte nach Mallorca für Herzgruppen ausgeschrieben.
Die Herzgruppe Kandel hat mit 13 Herzgruppenmitgliedern und der Übungsleiterin Monika Steiger, sowie 4 Herzgruppenteilnehmer aus der Herzgruppe Landau und der Herzgruppe Lustadt, 14 Herzgruppenmitglieder und betreuender Arzt Dr. Rolf Stahlheber, an dieser Reise teilgenommen.

Freitag, 11.02.05
Nachdem die Teilnehmer aus Landau mit dem Zug nach Kandel gekommen waren, fuhren wir gut gelaunt und in freudiger Erwartung pünktlich von Kandel über Lustadt und Schwegenheim Richtung Flughafen Frankfurt los. Noch etwas faschingsgeschädigt wurden kurz vor erreichen des Flughafens die Nerven des Busfahrers belastet indem uns dieser durch das Verpassen einer Ausfahrt einen kleinen Umweg gönnte. Doch die großzügige Zeitkalkulation erwies sich hier als vorteilhaft und wir waren rechtzeitig beim „Check in“. Kleinere Probleme bei der Gepäckaufgabe und der Zollkontrolle waren zwar mühselig, konnten unserer guten Laune jedoch nicht schädigen. Unserer Nerven wurden dann doch noch etwas strapaziert, da wir, nach zunächst angekündigten 20 Minuten, erst mit einer Verspätung von ca. 2 Stunden starten konnten. Dies führte dann leider in Mallorca dazu, dass wir nach der Landung bei der nächtlichen Busfahrt quer über die Insel nicht viel vom Land sehen konnten. Dann hieß es noch einmal Geduld aufbringen, denn wann insgesamt ca. 80 Personen gleichzeitig ihr Hotelzimmer haben möchten …
Zur Belohnung bekamen wir großzügige Apartments und es erwartete uns ein vorzügliches kalt/warmes Büffet mit einer großen Nachtischtheke. Das Hotel und Personal machte sofort einen guten Eindruck und war sehr freundlich. Nach dem Essen fand ein gemütliches Zusammensein zum Kennen lernen statt, einige besuchten noch die Hotelbar, viele fielen jedoch müde ins Bett.

Samstag, 12.02.05
Nach einer kalten Nacht (das heizen über die Klimaanlage musste von einigen Teilnehmern erst noch geklärt werden), in der uns die zur Verfügung stehenden Zusatzdecken wärmten, ging es wie an allen folgenden Tagen zum Frühsport. Für mich (wer das wohl war?) als Morgenmuffel jedes mal ein „Sprung ins kalte Wasser“. Unsere Übungsleiterin nannte dies „sportlich gesunder Start in den Tag“, na ja! Nur der Gedanke an das nahe Frühstück machte den Frühsport für mich erträglich. Das Frühstücksbüffet war sehr umfangreich und jeder konnte etwas nach seinem Geschmack finden. Bei strahlendem Sonnenschein stand uns nun der gesamte Tag zur freien Verfügung. Wir nutzten die Freiheit für erste Erkundungen im Hotel und der Umgebung und wanderten auf dem nahen, mehrere Kilometer langen Sandstrand von Can Picafort. Abends spannte mein Gesicht von der Sonne und ich kaufte in Erwartung auf noch mehr Sonne, Sonnenmilch mit Schutzfaktor 25! Wie sich später allerdings erst zeigte, war das eine Fehlinvestition.
Nach dem erneut tollen Abendbüffet hatten wir noch viel Spaß bei „Kennlernspielen“ und bewiesen „Sitzfleisch“ in der Bar.

Sonntag, 13.02.05
Nach Frühsport und Frühstück wurden die nun vollzählig angereisten Herzgruppen vom Hotelmanager Herr Strombeck, Herr Dr. Stahlheber, Herr Bender und Herr Dr. Moreno mit einem kleinen Umtrunk auf Mallorca begrüßt. Ein Programm wurde an alle Teilnehmer ausgegeben und der erste Versuch gestartet, eine Gruppeneinteilung für die Bewegungs- und Entspannungsangebote vor zu nehmen. Dr. Javier Moreno, der auch die Idee zu diesem Projekt hatte ist Spanier und absolvierte seine Facharztausbildung in der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde und arbeitete lange Zeit dort.
Heute praktiziert er als Internist und Kardiologe im Krankenhaus von Muro, das sich in nur 5 km Entfernung von Can Picafort befindet und somit auch eine schnelle ärztliche ambulante wie stationäre Versorgung gewährleistet war. Angeregt von den deutschen Reha-Maßnahmen, rief er vor anderthalb Jahren die erste „Herzgruppe“ auf Mallorca ins Leben.
Vor dem Abendessen war ein sehr interessanter Vortrag von Dr. Stahlheber über Ursachen der Herzkrankheit. Die Kernaussage war: Die Rezepte mit denen man sein Herz gesund hält sind NICHT neu, sondern schon seit mehreren Jahrhunderten bekannt – Normalgewicht und Bewegung -. Man muss sie nur anwenden!
Wenn man die Teller so sah, dann konnte man doch eine große Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis bei den Teilnehmern feststellen. Die Versuchungen waren aber auch übermächtig – zuhause wird dann alles besser!(?)

Montag, 14.02.05
Frühsport und Frühstück. Jedem war inzwischen klar geworden: So beginnt der Tag!
Für heute war eine Busfahrt zu einem Mallorcinischen Weingut mit Weinprobe angeboten. Nach einer schönen Fahrt durch die frühlingshafte Landschaft von Mallorca, vorbei an blühenden Mandelfeldern und vielen ehemaligen Windmühlen kamen wir auf dem Weingut an. Nach einer Führung und Informationen über Ernte und Herstellung von Weinen fand eine kleine Weinprobe, angereichert mit Wurst- und Käsehappen, sowie Oliven statt. Anschließend ging es, leider auf der Autobahn, wieder zurück zum Hotel. Das Preis-/Leistungsverhältnis wurde von vielen als nicht ausgeglichen empfunden. Am späten Nachmittag stand für Interessiert und Daheimgebliebene Entspannung auf dem Programm.
Nach dem Abendessen hielt Dr. Stahlheber einen sehr gut besuchten Vortrag über Lebensfreude, Essen und Bewegung. Fazit daraus: Essen soll Spaß machen, muss aber in Balance mit der Bewegung sein! Hochwertige Nahrungsmittel statt billiges, aufgeblähtes, wässriges Zeug. Den Abend haben wir in einer fröhlichen Runde in der Lounge mit einem Glas Wein ausklingen lassen.

Dienstag, 15.02.05
Der bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag aufkommende Wind wurde immer stärker, von Temperaturen kann man nicht mehr sprechen. Doch Frühsport am Strand war selbstverständlich. Mit dem Linienbus sind wir direkt vom Hotel (Bushaltestelle), preiswert in ca. 1,5 Stunden nach Palma gefahren. Die Stadt lud regelrecht zu einem Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt ein, entlang der Hafenpromenade und an der (leider) geschlossenen Kathedrale vorbei. Jedoch fast alle Geschäfte waren geöffnet, sehr zur Freude unserer Frauen.
Ab 16:00 Uhr wurden 2 Herzgruppenübungsstunden von jeweils 75 min. angeboten. Aufgrund des sonnigen Wetters konnte der Ausdauerteil im Außenbereich der schönen Hotelanlage durchgeführt werden.
Nach dem Abendessen wurde nochmals Entspannung angeboten.

Mittwoch, 16.02.05
Frühsport am Strand, trotz starkem Wind. Der Wind peitschte die Wellen mit weisen Schaumkronen an den Strand. (Die Gicht flog umher.)
Eine kleine Gruppe nahm an dem angebotenen Ausflug zum Wochenmarkt nach Sineu teil. Wir wanderten ins Naturschutzgebiet und sahen unter anderem blühenden Thymian. Ganz im Sinne der bisherigen Vorträge von Dr. Stahlheber: BEWEGUNG!
Auch heute waren wieder für 2 x 75 min. Herzgruppenübungsstunden im Angebot, die, wie am Vortag, sehr gut besucht waren.
Ab 20: 30 Uhr machte ein Duo mit einer attraktiven Sängerin Tanzmusik in der Hotelbar. Viele tanzten bis die Sohlen rauchten.

Donnerstag, 17.02.05
Nach dem Frühstück bot das Kulturprogramm des Hotels eine Busfahrt nach Palma mit dem Besuch der Kathedrale.
Wir machten eine Fahrt in das als „Lederstadt“ bekannte Inka auf den Markt. Dort feilschte meine Frau mit einem Händler um einen ledernen Rucksack. Ausnahmsweise, „weil gerade in Afrika Muttertag sei“, bekam sie einen Preisnachlass.
Am Nachmittag war Tanztraining mit der Lustadter Tanzgruppe für die Samstagabend-Show angesagt.

Freitag, 18.02.05
Wir fuhren um 10:30 Uhr mit dem Bus nach Inka, wo wir planmäßig direkt mit der Bahn nach Manacor weiter fahren wollten. Die zeit war knapp und die Frauen mussten dem Zugführer mit Händen und Füßen beibringen, dass der Zug noch warten soll, bis die Männer mit den Fahrkarten da sind. Die Frauen machten ihre Sache gut und so kamen wir ohne Verzögerung an unser Ziel. Nach einem weniger interessanten Rundgang durch die Innenstadt und einer guten Tasse Kaffee zum aufwärmen, fuhren wir problemlos wieder zurück. Um 16:00 Uhr war nochmals tanzen mit der Herzgruppe Lustadt angeboten.
Nach dem Abendessen zeigte Dr. Stahlheber seine bisher aufgenommenen Bilder und kommentierte diese auf amüsante Weise.

Samstag, 19.02.05
Frühsport, Frühstück und anschließend Treffen und Begrüßung der Herzgruppe aus MURO, betreut von Dr.Moreno. Bilder und Interview für die Presse.
Das Wetter wollte nicht mehr besser werden. (Die Einheimischen sagten, das das Wetter so schlecht wie seit fünfzig Jahren nicht mehr gewesen sei.)
Am Abend stellte die Lustadter Tanzgruppe einen Volkstanz in der Bar vor. Danach führte die spontan gegründete Volkstanzgruppe ihren drei Tage lang von einer extra eingeflogenen Trainerin einstudierten Tanz auf. Alle waren begeistert und so musste als Zugabe der Tanz wiederholt werden. Danach konnten sich alle beim Anschauen von professionell getanzten Flamenco-Tänzern entspannen.

Sonntag, 20.02.05
Der Sonntag war zur freien Verfügung. Heute galt das Motto: „MEIN Sonntag – KEIN Frühsport!“
Im Programm stand: „Gelegenheit zum Kirchgang in Can Picafort“. Einige wollten dies tun, standen aber vor verschlossenen Toren. Da es Vorsaison war, gab es viele verschlossene Tore. Viele Hotels, Bars und Restaurants hatten noch geschlossen und so hatten wir fast den gesamten Ort für uns.

Montag, 21.02.05
Da wir uns am Sonntag schonen konnten und weil es so gesund, ist machten wir dann heute auch wieder Frühsport. Nach dem Frühstück stand dann eine Busfahrt zum Cap Formentor auf dem Programm. Bei schneeregen ging die Fahrt über beängstigend schmale Passstrassen an der nordwestlichen Steilküste entlang. Auf halber Strecke hielt der Bus in einer Regenpause an einem Aussichtspunkt über den Klippen an. Der Blick hinunter in das tosende Meer – nur getrennt durch eine kleine Brüstung – ließen vielen die Knie weich werden. In einiger Entfernung war der Himmel vom Meer nicht mehr zu unterscheiden.

Die Fahrt ging weiter durch ein kleines Tunnel, das frührer mit einer schmalen, schwindelerregenden Treppe umgangen werden musste.
Am Cap stand ein kleiner Leuchtturm mit einem nicht ganz billigen Kaffee, das wir deshalb nicht besuchten. Trotz des bescheidenen Wetters hatten wir Glück und konnten die nur maximal 300 m hohe Nachbarinsel Menorca in 46 km Entfernung sehen. In der ersten Kurve auf der Rückfahrt krachte etwas am Bus, was uns allen den Atem stocken lies. Unser Reiseleiter beruhigte uns aber sofort mit den Worten „No Problem“. In der Nähe des berühmten Hotels Formentor, in dem auch schon deutsche Bundeskanzler Urlaub machten, tranken wir in einer Pause Kaffee.
Selbst in dieser bergigen Gegend begegneten uns, so wie überall, Fahrradfahrer. Das ist die Jahreszeit der Radler!
Abends veranstaltete Frau Morio, Herzgruppe Lustadt, noch einen lustigen Pfälzer Abend mit Ratespiel und Sketch.

Dienstag, 22.02.05
Heute machten wir „ein kleine Weltreise“. Zuerst um 9:00 Uhr mit dem Bus nach Palma. Dort mussten wir schnell den nahe gelegenen Bahnhof finden und Fahrkarten kaufen für eine romantische Fahrt mit einer 1929 von Siemens gebauten elektrischen Bahn nach Soller. Der Ansturm der Fahrgäste war enorm und viele mussten auf den offenen Plattformen zwischen den Wagen stehen. Später zeigte sich, dass diese armen Menschen halb erfroren sind. Kurz vor dem ende der ca. einstündigen gemächlichen fahrt hielt die Bahn an einem Aussichtspunkt zum Fotografieren an. Das Panorama bildeten die Berge und mitten drin Soller. Ein Postkartenmotiv, das man gesehen haben muss.
In Soller angekommen ging es gleich in die bereitstehenden altertümlichen Straßenbahnen, die mit einigem Gehoppel zum nahen Hafen (Port de Soller) schaukelten. Dort reichte die zeit leider nur um uns in ein paar Geschäften umzusehen. Danach ging es auf gleicher Strecke wieder zurück. Rechtzeitig zum Abendessen sind wir im Hotel angekommen. Wir waren geschafft!

Mittwoch, 23.02.05
Viele buchten einen Ausflug in die Drachenhöhlen und waren davon begeistert. Ich statt dessen trieb Sport im Fitnessraum (leider nur vier Geräte) und hatte anschließend den kleinen Pool im Innenbereich für mich alleine.
Genau wie letzten Dienstag und Mittwoch waren gestern und heute auch wieder sehr gut besuchte Herzgruppenübungsstunden.
Beim Bingospiel in der Bar, bei der wir eine Flasche Sekt gewannen, klang der Abend erfolgreich aus.

Donnerstag, 24.02.05
Und wieder: Frühsport, Frühstück. Heute stand Einkauf, Spaziergang und Koffer packen auf unserm Programm. Am Abend gab es nochmals einen Arztvortrag über Stress. Unsere Erkenntnisse daraus sind, dass Stress nicht gut oder schlecht ist, man muss nur genügend Zeit haben diesen wieder abzubauen und so wieder auf seine Nulllinie zu kommen, sonst kumuliert er und es kommt zum negativen Dauerstress.
Nach dem Abendessen spielte ein „Alleinunterhalter“ noch einmal zu einem gemütlichen Tanzabend. Seine Musik traf den Geschmack der Gäste, welche zum Abschluss der Reise nochmals bei bester Stimmung das Tanzbein schwangen.
Zur Erinnerung brachte Dr. Moreno noch Abschlusszertifikate mit, die an die Teilnehmer ausgegeben wurden.

Freitag, 25.02.05
7:30 Uhr Frühstück, 8: 50 Uhr Abfahrt bei Regen nach Palma zum Flughafen. Der Rückflug über die französischen Alpen, am Mont Blanc vorbei, war bei sonnigem Wetter und weniger Wolken sehr schön. Wir landeten pünktlich in Frankfurt und kamen letztendlich auch noch gut in Kandel an.

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